Batteriespeicher: Finanzierung für Stadtwerke erklärt
Batteriespeicher gelten als Schlüssel zur Energiewende; auch für Stadtwerke. Doch ihre Finanzierung ist komplexer als bei klassischen EE-Projekten. Welche Modelle sich eignen, wie Banken Risiken bewerten und welche Förderungen helfen, erklärt IKB-Experte Christopher Bösl anhand eines Praxisbeispiels und teilt fünf Erfolgsfaktoren für die Finanzierung. Sponsored Post von IKB Deutsche Industriebank AG
Batteriespeicher finanzieren: Darauf müssen Stadtwerke achten
Batteriespeicher werden für Stadtwerke zur Schlüsseltechnologie – doch ihre Finanzierung folgt ganz eigenen Regeln. Während Wind- und Solarparks mit planbaren Einnahmen punkten, sind Batteriespeicher stärker vom Markt abhängig. Finanzierungsexperte Christopher Bösl von der IKB erklärt, wie kommunale Unternehmen die Finanzierung erfolgreich meistern können.
Neue Erlösmodelle, neue Herausforderungen
Anders als Wind- oder PV-Anlagen verfügen Batteriespeicher über keine festen Einspeisevergütungen oder langfristigen Stromabnahmeverträge. Ihre Erlöse entstehen am Markt, etwa durch Arbitrage-Geschäfte, kurzfristigen Stromhandel oder die Bereitstellung von Regelleistung.
Diese Erlösquellen sind volatil und schwerer planbar. Für Banken bedeutet das: höhere Unsicherheit, konservativere Bewertungen und damit oft höhere Eigenkapitalanforderungen sowie kürzere Laufzeiten je nach Projektgröße und Erlösmodell. Viele Institute tun sich noch schwer, das Geschäftsmodell einzuordnen – Erfahrungswerte und belastbare Referenzen fehlen bislang.
Stand-alone oder Co-located: Die Struktur entscheidet
Bei der Projektstruktur unterscheiden sich zwei Ansätze:
- Stand-alone-Batteriespeicher agieren unabhängig von einer Erzeugungsanlage und sind vollständig marktgetrieben.
- Co-located-Batteriespeicher sind an bestehende Wind- oder PV-Anlagen gekoppelt und können von deren Vergütungsstrukturen oder Lieferverträgen profitieren.
Für Stadtwerke mit eigenem Anlagenportfolio kann die Kombination klare Vorteile bringen: Das Risikoprofil stabilisiert sich und die Finanzierungskonditionen verbessern sich entsprechend. Reine Speicherprojekte erfordern dagegen eine ausgereifte Vermarktungsstrategie und ein hohes Maß an operativer Flexibilität.
Technologie und Lebensdauer: Was Banken genau prüfen
Neben den Erlösrisiken interessieren sich Finanzierer vor allem für technische Aspekte. Im Fokus stehen Degradation, Lebensdauer, Ersatzinvestitionen und Garantien. Wichtige Fragen aus Sicht der Finanzierer bei Speicherprojekten sind:
- Wie lange hält die Technologie?
- Wann müssen Zellen getauscht werden?
- Welche Zusagen macht der Hersteller?
Banken erwarten hierzu belastbare Annahmen; idealerweise abgesichert durch Wartungs- und Leistungsgarantien. Eine transparente technische Dokumentation und eine fundierte Due Diligence sind daher entscheidende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Finanzierung.
Praxisbeispiel: EWR Worms zeigt, wie es geht
Wie Finanzierung trotz Marktrisiken gelingen kann, zeigt das Beispiel der EWR AG Worms. Das Unternehmen realisierte einen 30-MW-Batteriespeicher, dessen Haupterlöse aus dem Arbitragehandel am Spotmarkt stammen. Grundlage des Erfolgs waren eine klare Projektstruktur, eine eigene Projektgesellschaft (SPV), die gezielte Ansprache passender Finanzierungspartner sowie eine umfassende technische und wirtschaftliche Dokumentation.
Das zeigt, eine professionelle Vorbereitung und strukturierte Kapitalgeberansprache sind entscheidend. Das gilt ganz besonders für kommunale Unternehmen ohne eigene Finanzierungsabteilung.
Fünf Erfolgsfaktoren für die Finanzierung
- Klare Projektstruktur: Saubere SPV-Strukturen, definierte Zuständigkeiten und transparente Vertragswerke schaffen Vertrauen bei Kapitalgebern.
- Fundierte Erlösmodellierung: Realistische Annahmen zu Marktpreisen und Strategien, ergänzt durch Sensitivitätsanalysen, machen Projekte belastbar.
- Technische Substanz: Detaillierte Angaben zu Degradation, Wartung und Ersatzinvestitionen minimieren technologische Risiken.
- Erfahrene Partner: Referenzen bei Technologie, Betrieb und Vermarktung sind ein wichtiges Qualitätssignal.
- Flexibilität: Finanzierungsmodelle müssen Marktveränderungen berücksichtigen – etwa schwankende Strompreise oder regulatorische Anpassungen.
Strukturierte Prozesse erhöhen die Erfolgsquote
Batteriespeicher sind grundsätzlich finanzierbar – vorausgesetzt, die Vorbereitung stimmt. Für Stadtwerke ohne eigene Finanzierungsteams können strukturierte Plattformen wertvolle Unterstützung bieten.
Der IKB Finanzierungsmarktplatz etwa hilft kommunalen Unternehmen, Projekte bankengerecht aufzubereiten und Kapitalgeber gezielt anzusprechen. Durch die Kombination aus technischer Analyse, Strukturierung und Marktansprache entsteht ein transparenter, effizienter Prozess – auch bei komplexen Speicherprojekten.
Fazit
Batteriespeicher sind für Stadtwerke ein strategischer Schlüssel zur Dekarbonisierung – ihre Finanzierung aber eine neue Disziplin. Wer frühzeitig plant, Risiken transparent adressiert und erfahrene Partner einbindet, kann auch anspruchsvolle Speicherprojekte erfolgreich umsetzen. Entscheidend ist das Zusammenspiel von Technik, Vermarktung und Finanzierung – Struktur schlägt Zufall.
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- Finanzierungsmodelle & Bankensicht: Überblick über typische Finanzierungsansätze und die Perspektive von Banken auf Speicherprojekte
- Praxisbeispiel: Darstellung eines konkreten Use Cases – von der Projektplanung bis zur Finanzierung
- Zukunftsausblick & Unterstützung: Impulse zu zukünftigen Finanzierungslösungen und Möglichkeiten der Begleitung bei der Umsetzung
mit Christopher Bösl (Projektleiter Strategy & Corporate Finance, IKB Deutsche Industriebank AG) und Jens Straka (Abteilungsdirektor IKB Finanzierungsmarktplatz, IKB Deutsche Industriebank AG). Gern können Sie vorab Christopher Bösl und Jens Straka kontaktieren!
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Foto Christopher Bösl © Sabine Grothues für IKB


