Stadtwerk Solingen optimiert Datenqualität entlang der Gesamtwertschöpfungskette

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Stadtwerk Solingen optimiert Datenqualität entlang der Gesamtwertschöpfungskette

Der STADTWERKE AWARD prämiert jährlich Vorzeigeprojekte aus der Stadtwerke-Landschaft, die die Energiewelt von morgen gestalten. Auf dem diesjährigen VKU-Stadtwerkekongress 2021 wurden die Gewinner in Dortmund präsentiert. Für die Stadtwerke Solingen hat es diesmal leider nicht ganz gereicht. Das Projekt „Optimierung Datengüte entlang der Gesamtwertschöpfungskette“ möchten wir Ihnen dennoch vorstellen! +++ Ein Beitrag der Stadtwerke Solingen +++

Inkonsistente Daten zu finden, kann der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleichen. Die Stadtwerke Solingen haben hier für ihre Verbrauchsabgrenzung eine Lösung gefunden.

Versorger wissen es oft nur zu gut: für die beiden Mandanten Netz und Vertrieb kommen oftmals unterschiedliche Mengendaten zustande – sprich Kilowattstunden-Werte je Zählpunkt, Daten mit Zwischen- oder Jahresablesung, Eigenablesung der Kunden oder auch Hochrechnungen sind möglich. Das gilt nicht nur für Strom, sondern auch für Gas und andere Sparten.

„Es steht grundsätzlich die Unsicherheit im Raum, ob einzelne Daten, Datenreihen, Berechnungslogiken oder Zählerwerte in den Tiefen der Systeme richtig sind“, sagt Daniel Banzhaf, Bereichsleiter Finanzen & kaufmännischer Service bei den Stadtwerken Solingen. Der Versorger muss jedes Jahr eine hohe sechsstellige Datenpunktanzahl in seinen Systemen verarbeiten. Daher stand grundsätzlich die Frage im Raum, wie gut es um Prozesse, Systeme und Datengüte entlang der gesamten energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette steht.

„Oftmals gibt es keine systemübergreifende Konsistenzprüfung“, verdeutlicht Banzhaf. Am Markt bestehen ihm zufolge nur sehr wenige Lösungen, die solche Analysen ermöglichen. Auf der Suche nach einem passenden Tool stieß der Versorger auf die Energiedatenanalyse-Software der Firma Sofycon.

Diese bietet eine Energieplattform, um unplausible oder fehlerhafte energiewirtschaftliche Stamm- und Bewegungsdaten über den gesamten Lebenszyklus eines Energiekunden erkennen zu können. „Der Mehrwert der Software ist die frühzeitige Identifizierung und Vermeidung von manuellen Korrekturarbeiten oder fehlerhafter Beschaffung“, erklärt Andreas Neufeld, Geschäftsführender Gesellschafter von Sofycon. Folglich steigt der Automatisierungsgrad der Prozesse.

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© Stadtwerke Solingen GmbH

Dreistufiges Verfahren:

Zunächst werden die internen Datenquellen des Energieversorgers eingelesen, harmonisiert und in einer modernen Datenbankstruktur gespeichert. „So wird quasi eine Parallelwelt geschaffen“, erläutert Neufeld den Prozess.

Anschließend analysiert die Lösung sämtliche Stamm- und Bewegungsdaten auf fehlerhafte oder risikobehaftete Muster. Die Auswirkung dieser Daten auf die Beschaffung, Mehr- und Mindermengen oder den Jahresabschluss werden danach ermittelt.

Zu guter Letzt werden die Ergebnisse der maschinellen Analyse in einem Browser Dashboard visualisiert und stehen für weitere Automatisierungsanwendungen – etwa Robot Process Automation (RPA) oder Spracherkennung zur Verfügung. 

Bei den Stadtwerken Solingen lag der Fokus auf der Analyse der Verbrauchsabgrenzung, also der Qualität der Hochrechnung im Rahmen der Jahresabschlusserstellung. Das Projekt wurde Anfang 2020 erfolgreich umgesetzt. Damit wissen die Solinger nun, in welchem Korridor ihr Umsatz sein wird und welche Ursachen die Abweichungen haben.

„Wir haben einen Kunden mit sehr hohem Verbrauch gefunden, der fälschlicherweise im Standard-Lastprofil(SLP)-Bereich allokiert war, jedoch in den Registrierende-Leistungsmessung(RLM)-Bereich gehört“, schildert Banzhaf von den Stadtwerken. Die veranlasste Umhängung habe die Bilanzkreisgüte und die Verbrauchshochrechnung deutlich verbessert. Sehr hilfreich sei auch die integrierte Funktion, eigene Hochrechnungen von Mengendaten durchzuführen. So lassen sich Plausibilisierungen schneller vornehmen und Mengenberechnungssystematiken überprüfen.

Sein Fazit fällt daher positiv aus: Das Analysetool ist sehr mächtig und liefert sehr gute Einblicke, um die Datenqualität in den verschiedenen Systemen zu überprüfen und mögliche Fehlerquellen bei Mengen- und Wertabweichungen zu entdecken. „Meines Erachtens gibt es keine vergleichbare Lösung am Markt, was die Performance und Einfachheit betrifft“.

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