Smart City ist für Städte und Stadtwerke alternativlos

Smart City ist für Städte und Stadtwerke alternativlos

Heute in Teil 1: Der zurückliegende Sommer hat die Auswirkungen des Klimawandels in vielen Städten hierzulande erschreckend sichtbar gemacht. Wollen Kommunen als Lebens- und Arbeitsorte langfristig attraktiv bleiben, müssen sie ihre intelligente und ressourcenschonende Fortentwicklung vorantreiben – Stichwort: Smart City! Ein Appell an Städte und Stadtwerke, wie sie aktive Standortförderung betreiben können. Sponsored Post von Jürgen Germies, geschäftsführender Partner bei Haselhorst Associates

Rund drei Viertel des weltweiten Kohlendioxid-Ausstoßes sind einer Untersuchung der „Koalition für Urbanen Wandel“ zufolge auf Städte zurückzuführen. Ist dieser Umstand für sich betrachtet schon erschreckend genug, führt uns die gegenwärtige Energiekrise nochmals besonders deutlich vor Augen, wie elementar eine nachhaltige Fortentwicklung unserer Städte ist. Es gilt, alles daran zu setzen, dass das urbane Leben in der Bundesrepublik so ausgestaltet ist, dass ein ökologisch verträgliches, sozial faires und ökonomisch prosperierendes Miteinander möglich ist. Smart City ist dazu genau DER Schlüssel, der all diese Aspekte vereint.

Leider wird der Begriff Smart City jedoch noch viel zu häufig als Marketing-Label verkannt. Das ist vor allem insofern fatal, weil Städte und Stadtwerke damit eine entscheidende Chance vergeben, den Weg für eine erfolgreiche Zukunft zu ebnen. Und sich zudem die Möglichkeit verspielen, langfristig lukrative Geschäftsmodelle aufzubauen. Diese Beobachtung spiegelt sich auch in dem von uns bei Haselhorst Associates erst kürzlich veröffentlichten Smart-City-Ranking wider.

Alarmierende Studienergebnisse

Seit 2018 untersuchen wir alljährlich die größten Städte Deutschlands ab 30.000 Einwohnern hinsichtlich ihres Digitalisierungsgrades. Mit dem Ranking wollen wir Kommunen und Stadtwerken eine fundierte Datenbasis an die Hand geben, damit sie erkennen, in welchen städtischen Bereichen die bislang noch größten unausgeschöpften Potenziale für eine aussichtsreiche Zukunft verborgen liegen. Die Ergebnisse unserer aktuellen Erhebung sind alarmierend: Keiner der untersuchten Städte gelingt es, über einen Digitalisierungsgrad von 50 Prozent hinauszukommen.

Smart City

Zudem zeigt die Analyse der Studienergebnisse über die vergangenen fünf Jahre hinweg, dass sich zwar die Zahl der sogenannten Non-Digital Cities kontinuierlich verringert hat. Städte dieser Kategorie weisen noch keinerlei Bestrebungen in Richtung einer smarten Fortentwicklung auf. Gleichzeitig stagniert jedoch weitestgehend die Summe der „Erfahrenen“ – also all derjenigen Städte, die über eine fundierte Smart-City-Strategie verfügen und diese bereits erfolgreich in die Tat umsetzen. Dabei sind es gerade diese Kommunen, die wir aufgrund ihres Vorbildcharakters jetzt mehr denn je brauchen. Sie sollen zeigen: Smart City ist kein Luftschloss, sondern ein real erreichbares Ziel.

Mit kleinen Schritten Großes erreichen

Doch wie können Städte den Elfmeter tatsächlich verwandeln? Zunächst einmal muss klar gesagt werden: Smart City ist ein Prozess, der in allen Kommunen – unabhängig ihrer Größe – realisiert werden kann. Natürlich verfügt jede Stadt über individuelle Standortfaktoren und Projekte, die in einer Metropole im Norden Deutschlands funktionieren, müssen nicht automatisch auch in einer Kleinstadt im Allgäu in Bayern zum Erfolg führen. Umgekehrt können aber auch mit kleineren Smart-City-Maßnahmen große Effekte erzielt werden.

Aufgrund der Heterogenität des Marktes ist es entsprechend umso wichtiger, in den Städten zunächst eine fundierte Status-quo-Analyse durchzuführen. So wird sichergestellt, dass die im nächsten Schritt entwickelte Smart-City-Strategie auch tatsächlich zu den Begebenheiten vor Ort passt und die entworfenen Projekte und Maßnahmen künftig zum Erfolg führen. Darüber hinaus müssen zwingend alle beteiligten Stakeholder in den Prozess einbezogen werden. Smart City kann nicht allein von einer Stadt realisiert werden; maßgeblich ist vielmehr der enge Schulterschluss insbesondere auch mit den ansässigen Stadtwerken.

Stadtwerke: die Enabler der Smart City

Als „Versorger“ der Stadt sehen sie sich mit Blick auf die fortschreitende Energiewende mit der Frage konfrontiert, wie ein langfristig für sie lukratives Geschäftsmodell aussehen kann. Aus meiner Sicht sollte sich angesichts dessen jedes Stadtwerk strategisch zum Thema Glasfaserausbau positionieren. Denn: Übernimmt ein Stadtwerk den Aufbau eines gut ausgebauten Glasfasernetzes, entspringen dem nicht nur eine Vielzahl an weiteren möglichen Erlösquellen – wie u.a. W-LAN-Dienste oder der 5G-Standard, der eine Glasfaseranbindung der Sendeanlagen voraussetzt.

Vielmehr bildet die digitale Infrastruktur das Fundament einer Smart City. Verfügt eine Stadt nicht über ein ausreichend ausgebautes Glasfasernetz, wird die Umsetzung von innovativen Smart-City-Maßnahmen über kurz oder lang an ihre Grenzen stoßen. Stellt ein Stadtwerk hingegen die Daseinsvorsorge im Allgemeinen als auch die digitale Daseinsvorsorge im Speziellen sicher, kann es sich als echter Enabler der Smart City hervortun und zugleich seine Position in der Kommune stärken.

Leider wird der Glasfaserausbau vielerorts und viel zu häufig jedoch Dritten überlassen – mit folgeschweren Konsequenzen für die Zukunft der Stadtwerke und damit auch für die der Städte. Schließlich geht auf diese Weise eine entscheidende Einnahmequelle verloren; Geld das wiederum bei der Finanzierung der Daseinsvorsorge fehlt und ohnehin oft defizitäre Bereiche wie etwa der ÖPNV und Schwimmbäder auf einem noch brüchigeren Fundament stehen als zuvor. Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, ist ein Umdenken notwendig. Ein Umdenken, das alte Strukturen aufbricht und sich in neuen innovativen Bahnen bewegt. Ein Umdenken hin zu Smart City.

Das erwartet Sie in Teil 2: Norderstedt steht in den Top 10 der deutschen Smart Cities

Am 16.11.2022 gehen wir genauer auf die Platzierung von Norderstedt im Ranking ein. Herr Seedorff, Stadtwerke Norderstedt, und Herr Germies, Haselhorst Associates, sprechen im gemeinsamen Interview zum aktuellen Stand der Smart-City-Offensive „Norderstedt GO!“ und welche Rolle die Stadtwerke darin spielen.

Lesen Sie hier Teil 2

Mehr Informatioen finden Sie hier:

Haselhorst Associates GmbH

Sie haben noch Fragen?

Jürgen Germies

Managing Partner
smartcity@haselhorst-associates.com
+49 157 79050192

Herr Jürgen Germies ist seit 2013 Partner bei Haselhorst Associates. Sein vielfältiges Know-how in den Bereichen Beratung, Industrie und Finanzierung machen ihn für unsere Klienten zu einem Partner auf Augenhöhe. Er begleitet Unternehmen bei Strategieentwicklungen, Restrukturierungen und Change-Prozessen. Jürgen Germies entwickelt mit Stadtwerken und Kommunen zukunftsfähige Konzepte zur digitalen Daseinsvorsorge und Smart City. Seine Erfahrungen als Geschäftsführer, Gesellschafter oder Aufsichtsrat in verschiedenen Phasen der Unternehmensentwicklung wie Gründung, Sanierung und Insolvenz runden sein Profil ab.

Jürgen Germies
Managing Partner

Copyrights

Foto Jürgen Germies © Haselhorst Associates

Das könnte Sie auch interessieren

Mit der Einführung des §41a EnWG stehen Stromlieferanten vor einer zentralen Verpflichtung, dynamische Tarife anzubieten. Diese regulatorische Vorgabe stellt Stadtwerke und Energieversorger vor die Herausforderung, nicht nur innovative Produkte zu entwickeln, sondern auch effektive Abrechnungssysteme zu etablieren. Sponsored Post von Solarize Energy Solutions GmbH